Phänologischer Kalender

Der Phänologische Kalender ist ein sich ständig an die Natur anpassender Kalender, der sich nach Besonderheiten von Zeiger-pflanzen richtet und somit auch von Gegend zu Gegend sehr unterschiedlich sein kann. Er ist in 10 Jahreszeiten aufgeteilt. Für die uns geläufigen Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst gibt es jeweils 3 Unterteilungen, nur der Winter bleibt auch in der Phänologie der Winter.

Durch Beobachtungen in Ihrem eigenen Umfeld können Sie die jeweilige Jahreszeit gut erkennen.

Sobald wir diese Besonderheiten oder auch Phänomene beobachten können beginnen die phänologischen Jahreszeiten. Wer sich noch ein bisschen mehr damit beschäftigen möchte findet aber auch noch viele weitere Hinweise beim Deutschen Wetter-dienst (www.dwd.de).


Vorfrühling

Die Blüten der Schneeglöckchen „läuten“ den Vorfrühling ein.

Aber auch viele Allergiker, die unter dem Pollenflug der Haselsträucher leiden, bemerken den Vorfrühling auf Grund Ihrer körperlichen Reaktionen. Die glücklichen Nichtallergiker bemerken die blühenden Kätzchen der Haselnuss vermutlich erst ein bisschen später.

Empfehlung der Arbeiten im Vorfrühling:

  • Hochbeet vorbereiten, bauen und füllen
  • sobald die Gartenbeete gut abgetrocknet sind: erste Flächen für frühe Aussaaten vorbereiten
  • Rankhilfen erneuern, anbringen oder reparieren
  • Garten-/Pflanzplanung abschließen
  • Saatgut bestellen, bzw. Keimproben von noch vorh. Samen machen
  • Anzuchtkästen, -töpfe reinigen oder recycelte Materialien (Getränke-, Obst-/Gemüsepackungen) als Anzuchttöpfe vorbereiten
  • nährstoffarme Erde (Anzucht-/Kräutererde) besorgen
  • Anzuchterde selber mischen ( 1/3 gut gereifter Kompost, 1/3 Gartenerde, 1/3 Sand) und erhitzen (z.B. im alten Bräter: 45 Min. bei 120°C im Backofen)
  • erste Aussaat, z.B. kälteresistente oder –tolerante Salate im Freiland
  • Anzuchtsaat im Haus, Frühbeet oder Gewächshaus vornehmen, z.B. Paprika, Chilli
  • genießen der „ruhigen“ Gartenzeit

Erstfrühling

Sind bei Ihnen auch die Forsythien aufgeblüht, dann sind Sie im Erstfrühling angekommen. Die Sonnenstrahlen lassen uns und die Natur nun richtig aufleben; aber Achtung, es ist von Zeit zu Zeit noch richtig kalt und die Gefahr von Nachtfrösten ist immer noch gegeben.

Empfehlung der Arbeiten im Erstfrühling;

  • lockern und lüften des Bodens, sobald er etwas abgetrocknet ist (mit der Grabegabel am besten tief einstechen und etwas hin und her bewegen, dies können Sie flächig oder auch zwischen vorhandenen Pflanzungen durchführen)
  • dabei können auch die unerwünschten „Wildkräuter“ (andere sagen auch Unkraut) jäten
  • Wildkräuter können auch durch „das Verzehren“ vernichtet werden: teilweise können Sie Ihre Mahlzeiten damit aufpeppen, denn Brennnesseln, Giersch, Löwenzahn und Spitzwegerich sind essbar und nun echte Vitaminbomben
  • die Bodenstruktur der Beete kann nun mit Kompost (verrottetes organisches Material) verbessert werden
  • Stauden, Baumscheiben und Beerensträucher werden nun mit Dünger oder/und Kompost versorgt, Nährstoffe etwas in den Boden einarbeiten und mit Mulchmaterial abdecken oder Gründüngung (Beerensträucher -> Klee, Baumscheiben-> Senf) einsäen
  • Blumenkübel, -kästen und -töpfe reinigen
  • vorgetriebene Zwiebelblumen können jetzt noch ins Beet oder auch in Töpfe gesetzt werden
  • Anzuchtsaat im Haus, Früh-, Mistbeet oder Gewächshaus vornehmen; wer Freiland-Tomaten selbst aussäen möchte, sollte besser noch 3-4 Wochen damit warten
  • frühe Direktsaat z.B. im Hochbeet
  • vor dem neuen Austrieb werden nun Kübelpflanzen zurückgeschnitten oder auch umgetopft
  • prüfen Sie Fixierungen oder Stützen von Gehölzen und Sträuchern, bei Bedarf müssen diese nun erneuert werden
  • Pflegeschnitte in Bäumen und Hecken sollten jetzt zügig durchgeführt und abgeschlossen werden, aber achten Sie auf Vogelnester – sollten die Ästen schon „besetzt“ sein, verschieben Sie die Pflege auf den Sommer oder nächsten Herbst/Winter
  • Bäume (Stamm und Kronenhaupt-Äste) erhalten nun einen Stammanstrich, um Sie vor Spannungsrissen zu bewahren
  • alle restlichen Fruchtmumien sind aus den Kronen zu entfernen und über den Restmüll oder die Biotonne zu entsorgen, nicht auf den Kompost geben!
  • alte Staudentriebe (Sommerblüher) werden nun zurückgeschnitten und ungewünschte Wurzelausläufer entfernt
  • Rosen schneiden, bei einem starken Nachtfrostrisiko besser noch zwei Wochen abwarten
  • Obstgehölze oder wurzelnackte Ziergehölze, Stauden pflanzen
  • überprüfen Sie Ihre Erdbeerpflanzen: durch Frost können besonders bei frisch angelegte Erdbeerbeete einzelne Pflanzen hochfrieren, Pflanzen noch mal etwas tiefer einpflanzen oder die Wurzeln mit etwas Erde wieder abdecken
  • achten Sie auf Schnecken: auch diese kleinen Plagegeister sind schon wieder auf Nahrungssuche